Wir machen’s zielgruppengerecht
„Zielgruppengerechte Ansprache“ ist ein oft zitiertes Qualitätsmerkmal, das sich Agenturleute gerne an die Brust heften – aber was heißt das? In einer Branche, die typischerweise eine Vertriebskette bildet, gibt es bei den beteiligten Berufsgruppen immer unterschiedliche Denkweisen, Interessen, Nutzenerwartungen und berufstypische Sprachformen – sogenannte Soziolekte. Und auch wenn unsere Illustration (links) zum Thema aussieht, als gebe es eine maschinelle Lösung. Die gibt es natürlich nicht!
Da hilft nur Denkarbeit – und Erfahrung. Beispiel Bau: Während sich ein verarbeitender Handwerker für Einbauerleichterungen und unterstützende Beratung (telefonisch, online) interessiert, betrachtet der Architekt die Wirkung des Produkts, die Lesbarkeit seiner Konstruktion und Funktion, die Moral der verwendeten Materialien und das Konzept der Gestaltung. Während ihm eine bildhafte Produkt-Darstellung ohne Umfeld genügt, ja sogar eine geschmackliche Polarisierung durch das Umfeld vermeidet, will ein Endkunde das Produkt im Raum sehen. Während Letzterem ein Lob auf das Design des Produkts gefallen mag (Designpreise), ist der Begriff „Design“ dem Architekten eher ein berufsfremdes Gräuel. Der Groß- und Einzelhändler schließlich interessiert sich für Produktsysteme, die Lagerhaltung verringern und Bestellabläufe vereinfachen. Und alle, wirklich alle, interessieren sich für die Story des Produkts. Allerdings so vorgetragen, dass sie sich verstanden fühlen. Während für den einen (Endverbraucher) eine Duschrinne bodenebenes Duschen ermöglicht, ist dem anderen (Architekten) die neue Raumwirkung durch einen einheitlichen Bodenbelag im ganzen Bad fast wichtiger.